Aalen-Waldhausen ist eine von 20 Modellkommunen, die innerhalb des Programms aus 73 Bewerbungen ausgewählt wurden. Ziel des Programms ist, die Ortsmitten in lebendige Plätze der Begegnung umzuwandeln und zu Treffpunkten für eine gelebte Gemeinschaft werden lassen.
Das Programm „Ortsmitten - gemeinsam barrierefrei und lebenswert gestalten“ wurde unter Federführung des Ministeriums für Verkehr konzipiert. „Ich freue mich, dass unsere Bewerbung mit dem Teilort Waldhausen berücksichtigt wurde. Mit Hilfe des Landes soll für die dortige Ortsmitte ein Konzept zur Erhöhung der Aufenthaltsqualität erarbeitet werden“, sagte OB Thilo Rentschler nach der virtuellen Übergabe der Auswahlurkunde durch Verkehrsminister Winfried Hermann an Ortsvorsteher Patriz Gentner.
Unter Beteiligung der Bürger*innen sollen konkrete Pläne zur Flächenumverteilung der Straßenräume entstehen. Lebenswerte, barrierefreie Ortsmitten seien ein wesentlicher Beitrag zur Verkehrswende und zu mehr Aufenthaltsqualität in den Gemeinden, betonte der Verkehrsminister bei der Übergabe. Ziel der Landesregierung bis 2030 ist es, 500 lebendige und verkehrsberuhigte Ortsmitten zu schaffen.
Hintergrund des Landesprojekts „Ortsmitten - gemeinsam barrierefrei und lebenswert gestalten“ ist, dass viele Ortsmitten heute vor allem hauptsächlich dem Durchgangsverkehr oder als Parkplätze dienen. Die von einer Jury ausgewählten Kommunen sollen nun unter Einbeziehung der Bürger*innen Planungsbilder für barrierefreie und lebenswerte Ortsmitten entwickeln. Mit Hilfe der in den Modellkommunen gesammelten Erfahrungen entsteht ein Leitfaden, der das Projekt in die Fläche bringen soll. „Gerne übernehmen wir in Aalen diese Vorreiterrolle und geben gewonnene Erfahrungen an andere Kommunen weiter“, sagt OB Thilo Rentschler.
In den ausgewählten Kommunen werden Verwaltung, Politik, Vereine und Verbände sowie Bürgerschaft gemeinsam Vorschläge für eine lebenswerte und barrierefreie Gestaltung der Ortsmitte erarbeiten und diskutieren – so auch in Waldhausen. In einem dialogorientierten Prozess wird dann ein Planungsleitbild entwickelt. Dabei werden kommunalspezifische Strukturen und Rahmenbedingungen berücksichtigt. Unterstützt werden die Kommunen von zwei Fachbüros. Mögliche Konflikte bei der Umsetzung der Maßnahmen sollen dabei frühzeitig benannt und ausgeräumt werden.
Eine erste Diskussion über das Auskleiden des Modellprojekts gab es im Ortschaftsrat Waldhausen am 24. November. Bis Ende 2021 sollen unter Einbeziehung des Gremiums und der Bevölkerung Pläne für eine Umgestaltung der Ortsmitte erstellt werden, sagte Baubürgermeister Wolfgang Steidle. Das Thema passt zu den Bemühungen der Stadtverwaltung, eine Innenentwicklung im Ortskern zu forcieren. Momentan gibt es sieben Anträge für eine städtische Unterstützung durch das Innenentwicklungsprogramm.